Pedaleur und Künstler in Monaco

Horst Brozy hat seine Bilder auch digital gespeichert. (WR-Bild:SP)

Schwelm. (spra) Horst Brozy empfängt mit einem Lächeln im Hausflur. Beim Betreten der Wohnung grüßt ein Fahrrad. "Das gibt´s nur ein Mal, das habe ich gestaltet." Weitere Räder folgen. "Das Schlafzimmer ist noch voller", lacht der 40-Jährige. Dort lagern seine Großformate. Der Schwelmer malt gerne in großen Dimensionen - und gut. Das kommt an. Grade ist Horst Brozy von einer Ausstellung aus Moncao zurück.

Der Mann aus der Kaiserstraße ist so etwas wie ein kreativer Tausendsassa. "Design, Malerei, Workshops", prangt dem Besucher seiner Internetseite entgegen. Das alles hat er von der Pike auf gelernt. Nach dem Besuch der Fachoberschule für Gestaltung in Wuppertal wechselte Horst Brozy an die Bergische Universität. Dort folgt ein Studium für Kommunikationsdesign. Im Anschluss arbeitet er bei verschiedenen Werbeagenturen. Vor wenigen Jahren wird der Ex-Schüler von Werner Rauhaus selbstständig.

Dabei ist der Schwelmer kein vergeistigter Künstler. "Ich fahre gerne Rad." Und gut. Unter anderem für den PSV Köln und den RSV Duisburg tritt er in die Pedale. So kommt Brozy schließlich auch nach Monaco: "Da haben wir eine Zeit lang im Sommer immer Radtouren gemacht". Horst Brozy hat seine Passionen verbunden.

Tagsüber wurde in die Pedalen getreten. "Und wenn die anderen geschlafen haben, bin ich losgezogen, um zu zeichnen." Stadtbilder, Details der Metropole der Reichen und Schönen, wie es sie nicht alle Tage zu sehen gibt. "Ich möchte Monaco von einer anderen Seite zeigen", erzählt Horst Brozy. Das ruhige Fürstentum, die romantischen Gassen, der fast paradiesische Anblick - in Acryl auf Leinwand, in sanften Farben. Mannsgroßen. Dimensionen und Motive, die beeindrucken. Offenbar auch die Kunstszene in Monaco. Als einziger Deutscher durfte Horst Brozy jetzt beim "Festival International d‘Art" im Auditorium Rainier III ausstellen. Für Anfang März ist Brozy erneut eingeladen, später im Jahr gibt er am Mittelmeer einen Workshop.

Dabei ist Horst Brozy nicht abgehoben. "Das Rad muss nicht neu erfunden werden, wenn es um die Lösung gestalterischer Fragen geht", hat sich Brozy zum Ziel gesetzt. "Gestaltung ist Werkzeug, nicht Selbstzweck", lautet sein Motto. Gigantismus, künstlerische Knalleffekte, das ist nicht die Welt des Horst Brozy. Seine Bilder sprechen eine andere Sprache. Zurückhaltend, dennoch auffällig; sanft, dennoch beeindruckend. "Die Leute sollen sich schon mit den Bildern auseinandersetzen." Das können demnächst auch die Schwelmer. Für Mai ist hier eine Ausstellung geplant.